Ep. 23: Optimismus in schweren Zeiten
Shownotes
Übrigens: Dies ist ein Gespräch zwischen Kolleginnen. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind die der Gesprächspartner und spiegeln nicht unbedingt die offiziellen Positionen des ARAG Konzerns wider.
Transkript anzeigen
00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Arak in Ihr, dem Podcast für euch und eure Themen.
00:00:12: Mein Name ist Christine Helbig und ich gehöre zur Konzernkommunikation der Arak.
00:00:17: Mein Gast heute ist Jens Hoffmann Röhring.
00:00:20: Herzlich willkommen Jens.
00:00:21: Hallo.
00:00:22: Jens gehört seit zehn Jahren dem Arak-Standvertrieb an und ist Berater in Braunschweig.
00:00:27: Er ist fünf Jahr alt und Vater von zwei Teenie-Tüchtern.
00:00:30: Er ist für mich außerdem der Inbegriff von Optimismus und das ist nicht wirklich selbstverständlich, wenn man die Erfahrungen bedenkt, die er in den letzten Jahren gemacht hat.
00:00:40: Jens, wie hast du dich am zwanzigsten Dezember-Zw-a-tausendzwanzig
00:00:44: gefühlt?
00:00:45: Ja, erstmal schön, dass ich hier sein darf.
00:00:48: Am zwanzigsten zwölften ... In dem Augenblick weiß dein Körper nicht wirklich, wie er reagieren soll, ob er Trauer ausschütten soll.
00:00:58: Es geht in den Kopf tausend Gedanken durch, du kannst in dem Augenblick nichts Klares fassen.
00:01:03: Und war natürlich für mich in dem Augenblick ein kleiner Weltuntergang und habe mich auch kurz mal leiden lassen.
00:01:09: und zu gucken, wohin die Reise damit geht.
00:01:11: Frage,
00:01:11: hattest du vorher beschweren oder war das tatsächlich ein Zufallsbefund?
00:01:15: War tatsächlich ein Zufallsbefund.
00:01:17: Und zwar litt ich so ein bisschen unter Mundtrockenheit, bin zum Halsnasen Ohrnatz gegangen.
00:01:22: Die wussten nicht weiter, haben mich dann in eine Klinik geschickt.
00:01:25: Dort wurde ich gefragt, ob ich Probleme mit der Schildrüse habe.
00:01:28: Und zu dem Zeitpunkt kannte ich gar nicht die Schildrüse.
00:01:31: Ich wusste nicht, was sie ist, wo sie sitzt.
00:01:34: Ja, bei der Diagnose wurde dann halt festgestellt oder bei der Durchsuchung, dass da ein Knoten sich gebildet hat, der leider bösartig ist und sollte auch zeitnah entfernt werden.
00:01:43: Seitdem hast du auch immer wieder mit weiteren Tumoren zu kämpfen, Metastasen, Sekundärtumore, was auch immer.
00:01:49: Wenn ich dich heute so anschaue, du bist fit, du bist strahlend und gut gelaunt, würde jetzt niemand vermuten, dass du seit fast fünf Jahren gegen den Krebs kämpfst.
00:02:00: Wie geht es dir denn heute, jetzt in heute in diesem Moment?
00:02:03: Mir
00:02:03: geht es fantastisch.
00:02:04: Also, wie du es eben gerade schon sagt, es gibt es natürlich öfter mal so ein paar Niederschläge, die Metastasen, neue Orte, die sich finden.
00:02:11: Ich habe momentan ein Problem im Kieferbereich.
00:02:14: Es waren die Lymphknoten befallen, es waren noch andere Körperstellen befallen.
00:02:19: Und natürlich kann ich da einen Kummer oder einen Trauer oder einen Mitleid versinken, was ich aber gar nicht möchte, weil ich ein optimistischer Mensch bin.
00:02:26: Und ich habe halt das versucht, für mich herauszufiltern, was diese Krankheit für eine Wirkung auf mich haben kann und was das überhaupt soll in dem Augenblick.
00:02:33: Genau, du sagst, du bist ein optimistischer Mensch.
00:02:36: Warst du das schon immer oder war das jetzt ein Lerneffekt aus dieser Diagnose, dass du daraus ... dass du irgendwie dein Mindset geändert hast oder so?
00:02:45: Also
00:02:45: vor meinem Charakter her glaube ich, dass sie immer ein positiver Mensch war.
00:02:48: Ich habe gerne gelacht, das sieht man dann an meinen Falten.
00:02:50: Ich habe Lachfalten mehr als böse Falten.
00:02:52: Du übertreibst.
00:02:53: Ja, teilweise.
00:02:55: Ja, es ist halt, wenn du irgendeine Diagnose bekommst oder wenn dir das Leben auch irgendwie mal was Schlechtes schenkt, ist es für den Menschen immer sehr einfach, sich mit dem Negativen abzufinden.
00:03:04: Aber ich bin mittlerweile ganz groß der Meinung, dass jedes negative Ereignis etwas Positives mit sich bringen, nur wir Menschen sind halt zuvor.
00:03:11: einfach mal danach zu suchen.
00:03:13: Wo ist der Sinn?
00:03:14: Ich habe für mich dann schnell umgeschwungen, nachdem ich trauere, eine Gesichter auf mich zukommen habe, gesehen, dass ich das gar nicht möchte.
00:03:22: Ich möchte nicht betrauert werden.
00:03:23: Ich möchte keinen Mitleid haben.
00:03:24: Es soll keiner Angst haben.
00:03:26: Und ich habe mein Leben halt komplett verändert.
00:03:28: Ich habe viele... Mein Gedankengut ein bisschen umgeschrieben, dass ich gesagt habe, Neid streiche ich aus meinen Kompass im Kopf, weil Neid bringt dir nichts.
00:03:36: Ich möchte positiv leben.
00:03:38: Ich habe das jetzt als eine Challenge angenommen, dass mein Körper mir etwas gegeben hat und gehe jetzt einfach viel, viel bewusster durchs Leben mit Kleinigkeiten.
00:03:46: Was
00:03:47: ich sehr nett fand.
00:03:47: im Vorgespräch, habe ich gesagt, du bist ja der Inbegriff von Resilienz.
00:03:50: und da hast du dann sehr schlagfertig gesagt, klar, das heißt ja auch Resilienz.
00:03:55: Also, ich finde nicht klasse.
00:03:57: Ähm, ja, du sagst Mindset ein bisschen verändert, positiv rangehen.
00:04:02: Gab's auch einen Moment, wo du gedacht hast, boah, okay, jetzt reicht's, jetzt mag ich nicht mehr?
00:04:07: Nein, gab's eigentlich nicht.
00:04:08: Also ich hab zwei Kinder, die klein ist elf, die groß ist siebzehn.
00:04:12: Den habe ich die Diagnose anders beigebracht.
00:04:14: Ich habe nicht gesagt, ich habe Krebs, weil Krebs ist ja so brutal negativ in unserer Gesellschaft verankert, dass das immer mit irgendeiner Ausgangsposition zu tun hat und das wollte ich den beiden nicht antun.
00:04:23: Ich hatte auch in unserem Vorgangsgespräch gesagt, dass meine Motivation bei meiner Familie und meinen Kindern liegt, was aber auch falsch ist.
00:04:33: Ich finde es einfach wichtig, mal den Leuten zu sagen, dass Leben wichtig ist.
00:04:36: Und ja, wir haben auch alle mal unsere Tiefpunkte.
00:04:39: Aber ... Das Leben soll auch gar nicht gradlinig laufen, weil du veränderst dich, du wächst an deinen Aufgaben.
00:04:44: Es ist schön, und die Hopp-Motivation soll einfach das Leben sein.
00:04:48: Und natürlich wird die Motivation gefördert durch meine Kinder.
00:04:51: Haben
00:04:51: die dich damit samtant schon angefasst, deine Familie oder auf deine Bitte hin eher so Business as usual gemacht?
00:04:58: Wie sind die damit umgegangen?
00:04:59: Alle kommen irgendwie mit Leitzblicken auf mich zu und wissen nicht, mit der Situation umzugehen, wie sie mit mir reden können.
00:05:06: Es ist ja so, dass für mich immer das Positive ist, wenn ein Mensch mit Interesse auf einen anderen Menschen zugeht.
00:05:11: Das hat ja nichts, eine Voraussetzung damit zu tun, dass die mir was Böses wollen oder sich daran erfreuen, dass mir was Schlechtes ist, sondern jeder Mensch, der auf mich zukommt und generell der auf andere Menschen zukommt, hat Interesse.
00:05:22: Wenn aus der Interesse Neugier entsteht, ist das für alle beiden Seiten Lerneffekt etwas Positives und ich möchte nicht betraut werden.
00:05:29: Meine Kinder wäre für mich das Schlimmste, wenn ich die in deren Entwicklung gestört hätte, in denen ich die Trauer oder die Angst, den unterbreitet habe.
00:05:36: Dadurch hätte ich den Lebensqualität genommen und auch so mein Umfeld.
00:05:39: Und das ist für mich halt ein ganz wichtiger Punkt, um nach vorne zu kommen.
00:05:42: Das heißt, du gehst dann eben auch sehr offen um und sagst, das ist kein Problem.
00:05:45: Wir können gerne darüber reden.
00:05:46: Und damit nimmst du den anderen dann gegenüber dann auch die Unsicherheit vermutlich.
00:05:50: Ja, meine Telefonnummer ist öffentlich.
00:05:52: Also ihr könnt mich alle anrufen.
00:05:54: Das findet ihr im Internet.
00:05:55: Jederzeit, vierundzwanzig Stunden.
00:05:57: Ich werde sie nicht in die Show notes tun.
00:06:02: Ja, für Freunde ist es ja häufig dann ähnlich schwierig, auch auf so eine Nachricht zu reagieren.
00:06:08: Ähnlich wie bei der... Welcher Satz von einem Freund hatte ich am meisten überrascht?
00:06:13: Positiv
00:06:13: oder negativ?
00:06:14: Oder welche Reaktionen?
00:06:15: Einfach, als ich gesagt habe, komm, wir machen einfach weiter, worauf stehen geblieben sind, nur verbessern unseren Leben.
00:06:20: Ich bin mit meinem besten Freund auch einen Steak essen gegangen und ich habe dann da auch mal wahrgenommen, dass man einfach einen Steak essen kann oder man kann es einfach auch genießen.
00:06:27: Ich bin früher, musste ich in Harz, das ist ein Gebirge bei uns in Niedersachsen, da musste man wandern.
00:06:32: Mittlerweile habe ich Freude daran, zu wandern, weil einfach du mal die Umgebung ein bisschen anders wahrnimmst.
00:06:38: Du guckst mal nach rechts und da freust dich an den Sachen und das ist eigentlich... Sehen wir das alles als selbstverständlich, wenn wir irgendwo sind, genauso wie das Atmen, siehst du als selbstverständlich, aber Atem selbst kannst du kontrollieren und dein Körper auch verbessern.
00:06:50: Das heißt, wenn ich dich jetzt frage, was machst du Dienstags um sieben Uhr morgens anders als vor der Diagnose, dann könntest du eigentlich zusammenfassen und sagen, ich lebe bewusster, intensiver?
00:07:02: Also Dienstag, siebzehn Uhr, kann ich dir nur sagen, ich mache seit Neuestem Yoga.
00:07:05: Siehst du,
00:07:07: ich wusste doch, da war
00:07:08: was.
00:07:08: Ja, nach von dem, was ich immer gewollt habe.
00:07:11: Aber tut mir tatsächlich gut.
00:07:13: Nein, ich gehe bewusster damit um.
00:07:15: Es ist für mich immer schwer.
00:07:17: Die erste Operation, die war, okay, du bist dann nach der vollen Akkorde aufgewacht, hast ein bisschen gebraucht, um wieder auf die Beine zu kommen.
00:07:23: Die Operation haben sich geholft.
00:07:25: Da ist das Aufstehen ein bisschen schwieriger und sich hochzumotivieren.
00:07:28: Und ich wünsche mir eigentlich mal für ein Jahr, dass ich einfach ... keine Probleme habe mit Operation.
00:07:34: Dass einfach mal ein Jahr Schluss ist mit Operation, dass ich mich aufs Wesentliche konzentrieren kann und dass mein Leben wenigstens in dieser Basis wieder Gradlinie laufen könnte.
00:07:41: Das wäre der größte Wunsch.
00:07:42: Ich
00:07:42: glaube, das wünschen wir dir alle.
00:07:45: Aber du hast es jetzt schon gerade gesagt, du bist ja nicht nur Jens der Familienvater und Jens der Privatmensch, du bist ja auch Jens der Berater in der Hauptgeschäftsstelle Braunschweig.
00:07:53: Und ich weiß aus unserem Gespräch, dass du, dass der erste Mensch Dem du überhaupt von der Diagnose erzählt hast, dein Vorgesetzter war.
00:08:01: Ja, was mich da geritten hat, weiß ich auch nicht.
00:08:03: Ja, was war denn sein erster Satz?
00:08:05: War das eher so, wie können wir dir helfen?
00:08:07: oder wie lange fällt's so aus?
00:08:08: Also im Nachgang muss ich sagen, da möchte ich aber nicht persönlich auf die Füße treten.
00:08:12: War das wohl mein Versuchskaninchen?
00:08:14: Ich weiß nicht, warum ich direkt nach der Diagnose in die Geschäftsstelle gefahren bin.
00:08:18: Ja, schon
00:08:18: krass, muss ich sagen.
00:08:19: Also erstaunlich.
00:08:20: Vielleicht lag es auf dem Weg, ich weiß es nicht mehr, aber war mir wichtig, ihm das mitzuteilen, weil ich auch nicht wusste, wenn du die Diagnose bekommst, wie es beruflich weitergeht.
00:08:29: Gerade wenn du selbstständig bist, weißt du nicht, was jetzt passiert, du weißt nicht, was diese Diagnose mit sich bringt.
00:08:35: Und für mich war es vielleicht wichtig, um zu gucken, wie ist die Reaktion, wie kann mir geholfen werden.
00:08:40: Und wie war die Reaktion?
00:08:41: War bombastisch.
00:08:43: Es wurde viel kommuniziert von meinem Chef an seine Vorgesetzte bis hoch in die Vorstandsriege.
00:08:49: Und für mich hat das Unternehmen, für das ich arbeiten darf, mir brutal viel gegeben.
00:08:54: Das heißt immer Familienunternehmen und das sei alles nur Palaver.
00:08:58: Da möchte ich jetzt auch keinen auf die Füße treten.
00:09:00: Aber ich muss feststellen, dass dieses Familienunternehmen wirklich ein Familienunternehmen ist.
00:09:05: Ich habe so viel Zuspruch bekommen, auch von Kollegen in der Vorstandsriege.
00:09:10: auf den Reisen, die ich erleben darf.
00:09:12: Wir wurden Obstkörbe geschickt, habe ich das Fleisch vermisst.
00:09:16: Aber für mich hat diese Geste gezählt und er gezählt.
00:09:19: Und für mich war einfach das Schönste, dass ich nicht nur eine Nummer bin, sondern dass ich einen Arm habe.
00:09:24: Und ich bin der Meinung, wenn wir alle offen hier im Konzern miteinander reden, wird keiner links liegen gelassen.
00:09:29: Es wird jedem geholfen, du musst es halt nur mal kommunizieren.
00:09:32: Ich finde das besonders schön, weil Ihr Stammvertrieb seid ja eigentlich Selbständige, aber im Ausschließlichkeitsvertrieb für die Arak Produkte und damit Teil der Familie, ne?
00:09:42: Ja, Dorf dich spüren habe ich erlebt und habe ich auch erleben lassen, ja.
00:09:47: Hat sich denn durch deine Erkrankung irgendwas bei deiner Arbeitseinstellung geändert?
00:09:51: Ja, was heißt geändert?
00:09:54: Ich muss halt... in kürzester Zeit mehr schaffen, als vielleicht der eine oder andere, weil ich halt immer von Monat zu Monat oder Etappe zu Etappe springen muss.
00:10:03: Weil du durch die Operationen ausfällst oder beantragen.
00:10:05: Genau,
00:10:05: weil ich durch diese Operation, diese Motivation, die ich mir immer wieder ziehen muss, nach einer Operation wieder aufzustehen.
00:10:10: Wenn das jetzt wirklich einmal im Jahr wäre, eine Operation, auch dann wäre alles gut, aber sind oftmals auch viele kleine Operationen.
00:10:17: Und das macht halt, das ein bisschen schwer mich selbst immer zu motivieren und dann schnell wieder Gast zu geben.
00:10:22: Verstehe ich gut, ja.
00:10:23: Ich sag nochmal, december, zwanzig, zwanzig Diagnose.
00:10:26: Und trotzdem hast du zwanzig, ein zwanzig, eine ganz besondere Leistung erbracht.
00:10:31: Magst du davon berichten bitte?
00:10:32: Ich finde das nämlich mega.
00:10:34: Ja, ich durfte mich bei der Jahresauftakt Hagung nach dem Jahr zwanzig, ein zwanzig auf Platz zwei.
00:10:41: der Arak Vertrieb mit Mitarbeiter sehen.
00:10:44: Vor mir ein ganz toller Kerl, den ich nach wie vor mal genauso wie ich alle Teilnehmer des Top Clubs mag oder auch generell im Vertrieb, weil ich habe mit keinem Problem.
00:10:51: Und daraus habe ich halt auch gemerkt, dass irgendwas Negatives, also bei mir diese Erkrankung was Positives ausgelöst hat.
00:10:58: durch den Kampf vielleicht durch meine Krankheit durfte ich einen tollen Vertrag schreiben und das tat mir natürlich im Nachgang sehr gut.
00:11:04: Ja, Wahnsinn.
00:11:05: Also das muss ich sagen, eine ganz erstaunliche Leistung, weil du ja durch die ganze Unsicherheit, wie geht es weiter, durch die Baden-Lunk, also Wahnsinn, dass du das geschafft hast.
00:11:14: Ganz, ganz großes Kompliment.
00:11:16: Toll.
00:11:16: Danke, aber trotzdem gilt den Glückwunsch.
00:11:18: Platz eins, ne?
00:11:21: Ja, so sagt es gerade schon Kollegen, andere Vertriebler.
00:11:26: Sprecht ihr über deine Erkrankungen?
00:11:28: Du gehst ja sehr offen um.
00:11:29: Gehen die damit auch offen um oder machen die dann eher so einen Bogen um das Thema?
00:11:33: Also bei mir in der Geschäftsstelle wissen alle davon.
00:11:35: Wir haben auch alle miteinander geredet.
00:11:37: Jetzt nicht in einer Gruppe, sondern in Einzelgesprächen.
00:11:40: Wenn man mal ins Büro kam, dass man darauf angesprochen wurde.
00:11:42: Was mir halt imponiert hat, war jetzt auf den Reisen, dass wirklich Top-Clubber, die schon ewig lange dabei sind, mich angesprochen haben, von denen ich auch so ein bisschen Respekt habe und auch gar nicht so in dieses Gespräch reingegangen wäre, die dann von plötzlich hinter einem standen auf die Schulter geklopft haben und haben mich direkt darauf angesprochen, haben mich gelobt.
00:12:00: und das war für mich so ein Ritterschlag, möchte ich nicht sagen, aber es war für mich natürlich ein großer Lob.
00:12:05: Ja, das ist natürlich echte Wertschätzung, die man dann erfährt.
00:12:09: Also ich würde dich jetzt eigentlich gerne fragen, welches Verhalten du richtig toll fandest.
00:12:14: Wahrscheinlich dann das, wenn die Leute einfach offen damit umgehen und darf dich zugehen und sagen Mensch.
00:12:19: Interesse ist das auch.
00:12:20: Also jeder kann ja irgendwie auf irgendwie hinzugehen.
00:12:22: Du wirst es ja auch kennen, wenn du mal krank warst, kommst wieder frag dich auch ein Kollege, wie es dir geht.
00:12:26: Ja, man fühlt sich dann irgendwie wirklich wahrgenommen und gewertet.
00:12:29: Das ist so.
00:12:30: Und
00:12:30: das Einzige, was passieren kann, man kann sagen, vielleicht passt es jetzt gerade nicht oder das Thema ist mir zu heikeln und man muss es dann halt nur mal kommunizieren.
00:12:37: Da ist keiner böse, wenn du sagst, jetzt passt es gerade nicht.
00:12:39: Lass uns mal zwei Tage später telefonieren.
00:12:41: Gibt es denn auch irgendwelche Reaktionen, bei denen du denkst, poh.
00:12:45: Ich weiß nicht, so was sollte man sich vielleicht eher verknifen, was dich nervt?
00:12:50: Ja, weil ich finde es jetzt auch ein bisschen verwerflich, wenn du Personen sagst, wie sie auf dich zugehen sollen, wie sie dich ansprechen sollen oder wie sie mit dir reden, weil jeder Mensch ist ja komplett anders.
00:13:01: Eigentlich kann ich da... gar nicht bösartig oder komisch reagieren.
00:13:06: Jede Reaktion, jede Art und Weise ist richtig.
00:13:08: Es gibt da gar keinen Falt.
00:13:09: Ja, ich hätte nur gedacht, also, ich mein, ja, es ist immer daraus geboren, dass diejenigen sich Sorgen machen und dir vielleicht einen Gefallen tun wollen.
00:13:16: Aber wenn dann der Fünfzehnte auf dich zukommt und dir einen Tipp gibt, der so generisch ist, dass du sagst, okay, das war natürlich das Erste, was ich probiert habe.
00:13:22: Deswegen weiß ich nicht, ob man damit dann nicht irgendwann doch mal genervt ist.
00:13:26: Aber siehst du nicht so, weil du dir immer sagst, okay, das entspringt der Fürsorge.
00:13:31: Im Vorgespräch hat man glaube ich auch das Thema Tipps geben an Erkrankten oder an Leuten.
00:13:37: Es ist ja gut gemeint.
00:13:38: Also seht ihr doch das Positive, auch wenn es dich nervt in den Augenblick.
00:13:41: Du kannst es kommunizieren, du kannst sagen, toller Tipp, ich gucke mal, was ich daraus ziehe.
00:13:45: Vielleicht ist es wirklich ein super Tipp, an den ihr nicht gedacht hattest, sondern wer dir verwehrt, wenn du jetzt dich vor allem abschütteln würdest.
00:13:51: Und vor allem jeder Tipp ist ja was, was nett ist.
00:13:53: Ja, das stimmt.
00:13:54: Das ist das so wirklich recht.
00:13:55: Wenn du jetzt einem Kollegen, der gerade, sagen wir mal, eine ähnlich schwerwiegende Diagnose bekommen hat, einen einzigen Tipp geben könntest.
00:14:03: Welcher wäre
00:14:04: das?
00:14:05: Du hast zehn Sekunden Zeit zum Überlegen.
00:14:09: So lange für ich dir nicht überlege.
00:14:10: Jeder muss natürlich selbst sehen, wie er als Charakter ist, wie er damit umgehen möchte.
00:14:15: Also einen richtigen Tipp kann ich so nicht geben, weil wir alle verschieden sind und weil auch die Diagnosen immer anders sind.
00:14:21: Ich habe den Kampf angenommen.
00:14:23: Mein Arzt, der verzweifelt auch mittlerweile, glaube ich, daran, weil der gesagt hat, ja, hör auf deinen Körper, gönn die Ruhe.
00:14:28: Habe ich gemacht, ich bin hundert Kilometer in fünf ... Jahrhundert Kilometer in vierundzwanzig Stunden gelaufen.
00:14:33: Ich habe auf einem Halbmarathon trainiert.
00:14:35: Ich bin auf die Zugspitze geklettert.
00:14:36: Ich hab genau das Gegenteil
00:14:38: gemacht.
00:14:39: Weil er gesagt hat, höre auf dein Körper.
00:14:40: Aber mein Körper hat ja auch nicht auf meinen Gehirn.
00:14:42: Sonst hätte ich ja die Krankheit nicht.
00:14:43: Von daher wollte ich mal einen Umkehrschluss machen.
00:14:45: Und das hat
00:14:45: funktioniert.
00:14:46: Ja, haben wir.
00:14:47: Okay.
00:14:48: Ja gut, also du sagst, hör auf dein Bauchgefühl.
00:14:51: Ja.
00:14:52: Positiv sein.
00:14:52: Dein Körper, ja, und positiv sein.
00:14:54: Hab
00:14:55: Spaß am Leben, freu dich an allen.
00:14:56: Ja, und zum Schluss einfach, worauf freust du dich in den nächsten Monaten am meisten?
00:15:00: Ich flicke jetzt mit meiner großen Tochter weg für zehn Tage.
00:15:04: Danach ist die nächste Operation geplant, die wär jetzt eigentlich schon gewesen.
00:15:08: Aber da ich nicht wusste, wie die Heilungsphase ist, wollte ich uns den Urlaub nicht versorgen, hätte ich wahrscheinlich nächste Debatte gehabt.
00:15:14: Und dann nach dieser Einbeziehung, zwar sind zwei Operationen, freu ich mich erst mal auf die Feiertage.
00:15:21: Und dann möchte ich endlich mal ab nächsten Jahr richtig wieder durchstarten und allen Menschen um ihr weiterhin herum gut tun.
00:15:27: Ich möchte einfach dem Unternehmen, die mir so viel Aufmerksamkeit und Fürsorge geschenkt hat durch Produktion was zurückgeben.
00:15:35: Und das ist eigentlich das, was ich gerne haben möchte.
00:15:37: Und es wäre natürlich schön, wenn man nicht nur Platz zwei wäre, sondern auch mal Platz eins und mir jemand da fünf oder drei Minuten geben könnte.
00:15:46: Mal zwei, drei Dankesworte zu sagen, darüber würde ich mich freuen.
00:15:49: Vielen Dank Jens.
00:15:50: Wenn unsere Hörer heute etwas mitnehmen, dann hoffentlich das, dass man auch in wirklich schwierigen Zeiten, wie du sie durchlebt hast, seinen Optimismus behalten kann und weiterhin Regie führen kann in seinem Leben, ganz aktiv.
00:16:03: Vielen Dank für deine Offenheit.
00:16:04: Gerne.
00:16:05: Super.
00:16:05: Und dafür, dass du uns auch gezeigt hast.
00:16:08: dass es geht und wie es geht, optimistisch zu bleiben.
00:16:11: Ich wünsch dir, dass dieses Kapitel jetzt bald ein Ende hat und du nicht nur dieses eine Jahr, sondern viele Jahre völlig ruhig hast und das Thema vergessen kannst.
00:16:20: Alles Gute für deinen weiteren Weg.
00:16:22: Vielen Dank.
00:16:23: Ich bedanke mich auch bei Roger Kayoko und heute bei Martin Balduena für die Produktion und natürlich bei euch fürs Zuhören.
00:16:32: Wenn euch ein Thema am Herzen liegt, dann kommt doch gerne auf mich zu.
00:16:36: Ich spreche gern mit euch.
00:16:38: Für heute sag ich tschüss.
00:16:39: Adios, wie wir das sagen.
00:16:42: Ich freu mich auf die nächste Folge.
00:16:43: Ich hoffe ihr auch.
00:16:44: Bis bald.
00:16:45: Tschüss.
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